Festschrift - 60 Jahre Karneval Großgörschen
Allerlei Erinnerungen, Vergnügliches und viele Fotos aus 60 Jahren Görschener Karneval!
Festschrift - 60 Jahre Karneval in Großg[...]
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Festrede am Rosenmontag (08.02.2016) zum 60. Jahrestag anlässlich der Gründung des Karnevalvereins Großgörschen

Festredner war Roland Sichting von der Paartanzgruppe in seinem original Prinzenkostüm aus dem Jahre 2002

60 Jahre Großgörschner Karneval

Festansprache Rosenmontag

08. Februar 2016

 

Prolog

Großgörschen feiert Karneval. Zunächst klingt das recht normal.

Doch das Besondere folgt jetzt schon: Es ist unsere Sechszigste! Session.

Und das Jubiläum begehen wir mit dieser Festveranstaltung heut hier.

Bestimmt bis tief in diese Nacht und zünftig, das die Schwarte kracht.

 

Begrüßung

Doch nun gestattet mir einmal ein paar Grüße hier in den Saal.

Der in diesem Jahr in Glanz und Pracht in alter Tradition vom Elferrat zurecht gemacht. Ein erster Gruß an alle Gäste die heut‘ erschienen sind zum Feste.

Zum Beispiel sind es, die ich meine unsere befreundeten Karnevalsvereine.

Auch sind es alle die hier sitzen und unsre Sache unterstützen.

Aber auch all die Faschingstollen die hier einfach was erleben wollen.

Kurz gesagt in einem Satz wer Spaß will, ist hier recht am Platz.

 

Besonders erwähnt werden sollen in dieser Stunde unsere Altvorderen hier in der Runde. Was Ihr einst mit schuft währt, Euch sei Dank, nun schon sechzig Jahre lang. Ein nächster Gruß geht an alle die stets mit großer Euphorie

irgendwann in all den Jahr‘n aktive Görschner Karnevalisten war‘n.

 

Die mit Herzblut hier agierten und alle ringsum motivierten. Ihr habt Euch heut‘ hübsch ausstaffiert die alten Kostüme wieder anprobiert die leicht verstaubt im Kleiderfach lang warteten auf diesen Tag. Nur beim wieder Anzieh‘n merkte man schon Zeit wirkt auf Raum als Dimension.

 

Und wer probiert zu spät das Kleid stellt fest: Hier fehlt zum Raum auch noch die Zeit. Vermutlich ist so manch Kostüm ob Kleid, Rock, oder Hose das früher saß leger und lose eigens nun für heute derweil ergänzt durch Stoff, geformt als Keil. Vielleicht hing auch manch edles Teil jüngst noch in einer Schneiderei. Ein Zettel steckte mit dabei. Drauf stand:

Erbitte Änderung sofort! Zahl jeden Preis, nur ja kein Wort!

 

Doch glaubt mir, ich sag’s frei heraus: Ihr alle seht fantastisch aus.

Ein weiterer Gruß an all die Närrinen und Narren die gegenwärtig aktiv mitmachen. Die gefolgt sind all den Alten um die Tradition hier zu erhalten.

Und nur für die Statistik mal: Es sind rund hundert an der Zahl die sich heut‘ alle Mühe geben, damit wir alle was erleben. Die teils mit erhöhtem Pulse warten um Ihre Auftritte noch zu starten.

 

Mein Rat: Bleibt locker und habt Spass und glaubt es mir: # „Wir schaffen das“ #

 

Der Saal

Erwähnen möchte ich noch gern einen altehrwürdigen Herrn. Schon hochbetagt, doch ganz vital gemeint ist unser alter Saal. Er hat so manches Zipperlein doch lädt er uns stets gerne ein. Er kennt sie alle die Geschichten und könnte manches uns berichten. Ja, er weiß von alledem, ganz genau auch wer mit wem. Von allen die hier mitgemacht, getanzt, geschunkelt und gelacht.

 

Es gibt nur eine, die weis manches genauer hier drüben, die alte Friedhofsmauer.

 

Ja, unser Saal, er sah die Präsidenten mit sicherem Blick, Veranstaltungen führen mit Herz und Geschick. Sah die Elferratsmitglieder dekorieren jedes Jahr immer wieder. Sah Prinzenpaare einmarschier’n, Prinzengarden Tänze einstudier‘n.

 

Sah wie die Kegler Kostüme bemalten, wie sich die Schwererziehbaren bei den Proben aalten. Und wie als man sich dann neu erfand das Partykommando daraus entstand. Wie Kegler und Gymnastikdamen als Paartanzgruppe neu Anlauf nahmen.

 

Sah wie bei der Exil-Prinzengarde, der Priga und den Ladys in Pink, der Tanz stets flott und perfekt von der Sohle ging. Lang sah er die Oase ihre Einlagen üben zur Zeit sind davon noch die „Drei H’s“ übrig geblieben.

 

Sah die Fußballer als Gardejäger Und die Sänger vom Hofe als Sketche- Vorträger Und natürlich immer mit dabei ... die Gendarmen der Saalpolizei.

 

Doch hat er auch alle die gesehn, die nicht direkt im Rampenlicht stehn.  So die Wirte und Servierer Musikkapellen und Kassierer. Und last but not least, Ihr vermutet es schon unsere Technikfreaks vom Licht und vom Ton.

 

Er hörte unzählige Rufe Görschen Helau und kennt alle Mottos vergangener Jahre genau.

 

Mottos

Und wo sind wir da in all den Jahr‘n per Motto überall hin gefahr‘n.

So kamen wir mit wenig Geld „In 80 Tagen um die Welt“. Ausgangspunkt war dazumal der Großgörschner „Maskenball“.

 

Life war auch schon „Der Wilde Westen“ hier bei uns im Saal zu testen. Wir holten übers große Meer „Las Vegas“ Spielcasinos her. Auch „Hollywood“ war eine Wonne „Zuckersüß“ mit „Urlaub, Sommer, Sonne“ Und „2000- und eine Nacht“ haben wir im „Havanna Club“ verbracht.

 

Lang hinterher war noch die Rede: Mein Gott war das „‘ne Höllenfete“! Voll „Leidenschaft (die Leiden schafft)“ haben wir uns aufgerafft, besuchten die „Olympia“ „Götter, Geister, …“ waren auch schon da.

 

Wir trugen aus die „Weltfestspiele“. Ja, „Fantastische Nächte“ gab es viele

Wir wuschen so manchen „Kessel Buntes“. Auch „(69) Power Flower“ war im Fundus. Und in dieser riesen „Rumpelkammer“ war manch einer schon stramm und strammer.

 

Wir lassen uns da auch nicht beirren. Die Devise: ständig „Feiern wie die Ir(r)en“. „Feiern bis der Arzt kommt“ immer. Da hilft auch nix, na ja „So sinn mir“.

Und zwischendurch alle, zehn Jahre ma(l), ein Jubiläum in „Glanz und Gloria“.

 

Altes, Immerwährendes und Neues

 

Aus alten Tagen

Jede Generation, sind‘s die Alten oder die Jungen, hat ihre eignen Erinnerungen.

Darum jetzt auch mal kurz ein Blick in die vergangene Zeit zurück:

 

Da gab es mal ein Jahr oh je da fiel Rosenmontag so viel Schnee das auf den Straßen nichts mehr ging und auch die Kapelle fest in der Schneewehe hing. Und erst kurz vor Mitternacht hat man sie dann hierher gebracht. Doch uns hier auf dem Saal hat das gar nicht beirrt es wurde einfach improvisiert. Und wir haben bis tief in die Nacht uns selbst eine tolle Stimmung gemacht.

 

Legendär und unvergessen sind auch die Fastnachtsdienstags- „Messen“. Da war die Kneipe proppe voll und die Stimmung wirklich toll. Jeder der neu reinspaziert wurde jubelnd begrüßt - und gleich abkassiert. Fünf Mark deutscher Notenbank reichten rund eine Stunde lang.

 

Gesungen wurde und gelacht von Hand die Musik mit dem Zerrwanst gemacht.

Und Tewje (Rolli) der Milchmann sang danach „Wenn ich einmal reich wär“ - und alles lag flach. Ein echtes Highlight jedesmal war, wenn urplötzlich das Licht ausfiel im Saal. Der Aufschrei dann von allen Jecken konnte selbst Ohnmächtige aufwecken.

 

Und manche Hand die bis dahin brav und bieder auf dem Tische ruhte, fuhr im Dunkeln seitwärts unter selbigem nieder. Legte sich nicht immer auf den eigenen Schoß ... Na ich hör lieber auf, Mann da war was los.

 

Genug sei‘s nun von den alten Tagen noch viel mehr hat sich zugetragen. Doch von all den anderen Geschichten wird man noch zur rechten Zeit berichten.

 

Was immer währt

Gestattet seien nun noch ein paar Gedanken, die sich um Beständigkeiten ranken. Die von Beginn an in all den Jahr‘n so oder so ähnlich war’n.

Und die man auch in der Zukunft dann als durchaus gegeben hinnehmen kann.

Dinge die hinter den Kulissen immer wieder ablaufen und gemacht werden

müssen, damit man ein komplettes Karnevalsprogramm vorzeigefähig darbieten kann.

 

So die Suche jedes Jahr nach einem neuen Prinzenpaar. Das dann auch noch bis ganz zum Schluss stillschweigen und geheim bleiben muss. Mottos sind stets neu zu finden Musikkapellen sind zu binden. Stripper zur Weiberfastnacht sind zu engagieren. Der Saal ist zu Säubern und zu Dekorieren.

 

Plakate zu drucken und zu verteilen. Zum Kartenvorverkaufe zu eilen. Reden zu dichten nach allen Regeln, Ton und Licht sind einzupegeln. Programmpunkte sind neu einzustudieren, Generalproben gut zu organisieren. Die richtige Musik ist zu finden und zu schneiden. Die das machen sind manchmal nicht zu beneiden.

 

Tänze sind neu zu kreier’n, Kostüme zu besorgen und anzuprobiern. Und wenn sie beim ersten Male nicht passen zurück zu geben und noch mal ändern zu lassen. Zwischendurch ist dann kurz mal die Stimmung im Keller. Scheinbar vergeht die Zeit immer schneller.

 

Dann der zweifelnde Ruf noch zum Überfluss: „Noch so eine Probe und dann ist Schluss“. Jetzt gilt es erst mal kräftig durch zu schnaufen sich wieder zu finden und zusammen zu raufen. Nun ist der ruhende Pol gefragt der aufrichtend wirkt und das Richtige sagt.

 

Dann geht‘s wieder vorwärts mit neuer Kraft letztendlich haben wir das immer geschafft. Nun steht hier noch auf meinem Blatt was sich in letzter Zeit bei uns entwickelt hat:

 

Neues - Jugendfasching

Noch ziemlich jung, es gab ihn bisher zwei Mal, ist unser Jugendkarneval. Da zeigte unsre Jugend an was sie gelernt hat und jetzt kann. Zum Tanztee ganz adrett und fein lud dazu unser Nachwuchs ein.

 

Und damit brauchen sich die jungen Jecken ganz gewiss nicht zu verstecken. Kurz mal auf den Punkt gebracht: Respekt, das habt Ihr gut gemacht.

 

Abschluss

Bei all dem bisher Gesagten ging der Blick in der Zeit mehr oder weniger, aber meistens zurück. Dabei lohnt es sich, so ganz im Vertrau‘n durchaus auch mal etwas nach vorn zu schau‘n.

 

Dies soll nun geschehen mit einigen Wünschen bevor ich schließe und mit Euch das weitere Programm genieße.

 

Görschner Karneval, wir wünschen Dir noch ein geiles Leben ... mit knallharten Champagnerfeten. Das wir Dich auch zu Deinem siebzigjährigen Bestehen

gesund und närrisch wieder sehen.

 

Das egal wohin die Welt sich dreht, dir Dein Humor niemals vergeht! Und nun doch einmal ganz zum Schluß:

 

Görschen Helau! Macht‘ s gut ich muß ….

 

Roland Sichting

08. Februar 2016